Die Firmenpleite von Kodak und die Geschichte der Fotografie

Freitag, 10. Februar 2012

Am 19. Januar 2012 erging in den Medien die Meldung, dass der US-Konzern Kodak Antrag auf Insolvenz gestellt hat. Ganz überraschend kam diese Nachricht nicht; das Unternehmen Kodak hat seit Jahren mit Problemen zu kämpfen. Trotz verschiedener Maßnahmen, wie Umstrukturierung und Abbau von Arbeitsplätzen, musste Kodak Verluste hinnehmen und kam aus den roten Zahlen nicht mehr heraus.

Die Firmenkrise offenbarte sich Anfang Dezember 2011 massiv durch den Abfall der Kodak-Aktie auf unter einen Dollar. Bereits zu diesem Zeitpunkt kamen Gerüchte über eine drohende Pleite auf, die Kodak jedoch zurückwies.

Die Firma Kodak ging im Jahre 1892 aus dem Unternehmen Eastman Dry Plate Company hervor. Die Produktpalette des Unternehmens mit Sitz in New York umfasste Fotoapparate und Filme. In den folgenden Jahrzehnten expandierte das Unternehmen zu einem multinationalen Konzern, gewann Absatzmärkte auf der ganzen Welt und erzielte beachtliche Gewinne. Die praktischen, preisgünstigen Kodak-Kameras mit den dazugehörigen Filmen fanden begeisterte Nutzer und dominierten den Markt.

Das Unternehmen war sogar am US-Raumfahrtprogramm der NASA beteiligt, Aufnahmen von der US-Mondlandung wurden auf Kodak-Filmen festgehalten. Auch die amerikanische Filmindustrie in Hollywood griff auf Kodak-Filme zurück.

Der Abstieg des Konzerns begann mit der Jahrtausendwende, als zunehmend digitale Technik die analogen Verfahren ablöste. Dieser Trend setzte sich rasant fort, immer mehr Nutzer, egal ob Profis oder Amateure, fotografieren digital. Die Anpassung an diesen neuen Markt ist Kodak offensichtlich schwer gefallen. Obwohl das Unternehmen auch Digitalkameras produzierte, hat es sich zu lange auf den Vertrieb analoger Kameras und Filme konzentriert und erhebliche Summen darin investiert. Die zunehmende Konkurrenz aus asiatischen Ländern, die durchaus nicht nur Billigprodukte präsentiert, verschärfte die Situation zusätzlich.

Es bleibt abzuwarten, ob Kodak eine Neuaufstellung im Rahmen der Insolvenzverwaltung schaffen wird.