Korrektur des Weißabgleiches mit der Digitalkamera

Samstag, 5. März 2011

Wer oft und gern fotografiert, kennt mit Sicherheit das leidige Problem der Farbstiche auf den Digitalfotos, welche so manches Foto farblich gesehen realitätsuntreu machen, denn die Kamera zeichnet auf dem Foto das Licht so auf, wie es gerade vorhanden ist. Damit der Farbstich nicht entsteht, ist es nötig, dass die Kamera mittels Weißabgleich arbeitet, um am Aufnahmeort eine Farbtemperatur den Lichtverhältnissen angepasst zu sensibilisieren.

Alle Kameras verfügen über eine der drei verschiedenen Methoden zum Weißabgleich, je nach Ausstattung und Preis.

Der vollautomatische Abgleich

Hierbei sucht die Digitalkamera nach einer Fläche, die für sie weiß erscheint, wobei durch die Kamera die hellste Stelle des Fotos ermittelt wird, welche im Original jedoch nicht unbedingt weiß ist. Die Folge sind Farbstiche, welche als künstlerische Verfremdung nicht immer akzeptiert werden können. Beispielsweise bei Aufnahmen im Dämmerlicht versagt der vollautomatische Weißabgleich häufig.

Der halbautomatische Abgleich

Hierbei wird eine Grundumgebung vorgegeben. In diesem Fall ist die Bestimmung von Weiß nicht mehr gegeben, da die Digitalkamera auf die vorhandene Beleuchtungsart voreingestellt ist. Beispielhafte Einstellmöglichkeiten sind Tages- und Kunstlicht. Bei einheitlichen Lichtsituationen kann ein automatischer Weißabgleich akzeptable Resultate erzielen, jedoch ist bei Mischlicht, beispielsweise Tages- und Kunstlicht im Motiv, die Fehlerquote recht hoch.

Der manuelle Abgleich

Im ersten Foto ist eine unter Kunstlicht fotografierte Milchpackung mit verfälschten Farben sichtbar. In gleicher Lichtsituation wurde im zweiten Bild vor die Milchpackung eine Graukarte zum Weißabgleich positioniert. Nachdem die Digitalkamera dementsprechend kalibriert wurde, ist die Farbgebung im dritten Bild korrekt zu erkennen. Beim manuellen Weißabgleich wird die Digitalkamera formatfüllend auf eine weiße oder graue Fläche in der zu fotografierenden Umgebung gehalten. Meist erfüllt ein weißes DIN-A4-Blatt diesen Dienst. Da die Papiere jedoch häufig optische Aufheller enthalten, können diese der Kamera als zu blau erscheinen, so dass nach dem Weißabgleich ein Gelbstich der Fotos entsteht, daher ist eine Graukarte ideal. Nach Betätigen der entsprechenden Funktion kann der Prozessor die richtige Farbtemperatur ermitteln, so dass ein „farbneutrales“ Bild entsteht.

Mit verschiedenen Bildbearbeitungsprogrammen als ein Hilfsmittel zum perfekten Weißabgleich und Belichtung, beispielsweise mit Hilfe einer Grauwertpipette.

Der Einsatz dieser Aufnahmehilfen ist einfach: Zunächst erfolgt der manuelle Weißabgleich. Dabei wird der Ausschnitt des Bildes formatfüllend auf die Graufläche gezoomt, wessen Wert die Kamera als Referenzwert speichert. Mittels Grauwert-Pipette werden die exakten Werte aufgenommen und diese den anderen Fotoaufnahmen hinzugefügt, so dass die gesamte Bildreihe identisch ist.